Bock aufs Theaterspielen

Tue, 14 Sep 2021 09:43:07 +0000 von Tanja Poppinga

Münstheater schreibt das »Logbuch Lockdown« und sucht Menschen, die mitmachen wollen.
»Logbuch Lockdown« ist der Titel eines neuen Projekts mit bekanntem Hintergrund: Das Münstheater geht wieder an den Start und sucht Menschen, die mitmachen wollen. In Anlehnung an Augusto Boal ist Intendant John Deppe überzeugt, dass jeder Theater machen könne und Theater könne überall stattfinden. Wer theaterbegeistert ist und auf der Bühne stehen will, kann sich melden bei john.deppe@gmx.de.  Ab dem 16. September wird montags und donnerstags im Gemeindehaus in der Lessingstraße geprobt, in die heiße Phase geht es im Januar 2022 und am 5. Februar 2022 ist Premiere.
Das Einbecker Münstheater bringt seit zwölf Jahren außergewöhnliche Inszenierungen auf die Bühne, 2019 waren die Bremer Stadtmusikanten in einer Neufassung zu sehen. Seit 2020 nun erschüttert die Corona-Pandemie die Menschen. Im März des vergangenen Jahres wurde die Welt heruntergefahren, um das menschliche Leben zu schützen. »Wir blieben alle zu Hause und trafen niemanden, dealten in der Gesellschaft mit Klopapier, und die coolen Franzosen bunkerten währenddessen Wein«, so John Deppe. Zur Arbeit ging es eher digital, distanziert und maskiert wurde das Leben. Manche zündeten Kerzen an, andere malten Regenbogen an die Fenster, wieder andere nutzten den Lockdown für eine Metamorphose. Manche suchten nach der Verschwörung, Kinder wurden in die Welt geboren ohne die Präsenz der Großeltern. 
Angesichts des kleinen Virus’ wirkte die Menschheit plötzlich verletzlich. Alles wurde in Frage gestellt: Was ist wichtig, wo ist Gott oder der Sinn des Lebens? Das alles soll sich im »Logbuch Lockdown« finden, so Deppe, – »Dramen und Momente der Menschlichkeit und Solidarität«.
Henning von der Ohe, Kuratoriumsmitglied der St. Alexandri Stiftung, unterstreicht, dass der Neustart des Münstheaters eine gute Sache sei. »Uns ist das Münstheater wichtig«, und so habe man sich um die finanzielle Ausstattung gekümmert. Der ehemalige Pastor Wolfgang Teicke hat ebenfalls mitgewirkt, nun stehen Zuschüsse der Hanns-Lilje-Stiftung bereit, Einbecker Firmen werden um Unterstützung gebeten. 
Der Neustart des Münstheaters verdeutlicht, dass man nicht die Hände in den Schoß legen wolle. Das »Logbuch Lockdown« soll Geschichten auf die Bühne bringen, die erzählt werden müssen, so Deppe. Unterschiedliche Perspektiven soll es geben, biografisch, aber nicht personalisiert. 
Die Organisatoren wünschen sich, dass es ein Mehrgenerationenprojekt wird. Menschen ab 15 Jahren, die eine Rolle übernehmen und am Logbuch mitschreiben wollen, sind gern gesehen und können sich an John Deppe wenden. Er ist sich sicher, dass die Bühne die Welt verändern kann und davon will er auch seine Mitspieler überzeugen. Hauptsache sei es, Bock auf Theater zu haben. 
Das Münstheater sei ein Amateurtheater und zugleich eine kulturelle Bildungsstätte für Kulturschaffende und Zuschauende. Es biete der Gruppe Raum und Zeit, sich mit christlichen Werten auseinander zu setzen. Und genau für die Wertevermittlung stehe auch die St. Alexandri Stiftung, so von der Ohe. 
Quelle: Stöckemann
Henning von der Ohe, Stiftung St. Alexandri, Regisseur John Deppe und Wolfgang Teicke, Pastor in Ruhe, hoffen auf theaterbegeisterte Menschen, die gerne auf der Bühne stehen und ergreifendes und zugleich komisches Theater machen wollen
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