Gedankensplitter zum 30. März

Mon, 30 Mar 2020 05:50:47 +0000 von Daniel Konnerth

Gedankensplitter zu Losung und Lehrtext am 30. März 

 Wo ist jemand, wenn er fällt, der nicht gern wieder aufstünde? Wo ist jemand, wenn er irregeht, der nicht gern wieder zurechtkäme? 
Jeremia 8,4   

Jesus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. 
Johannes 6,37   

In diesen verrückten Zeiten kommt mir eins zugute: ich liebe Seife. Und zwar die feste Form, mit Duschgel oder Handwaschgel gebe ich mich nicht ab. Am besten sind die wirklich guten Seifen, die mit echten Aromen, Ölen und Düften hergestellt werden. Leute, die mich kennen, schenken mir dann hin und wieder mal so ein edles Stück, möglichst ohne Palmöl, natürlich. So bin ich jetzt gut ausgerüstet und freue mich immer darauf, mir die Hände zu waschen, wenn ich in die Wohnung komme. Und dann riecht es nach Zedern und Orangen und ich habe mich gegen eine mögliche Ansteckungsgefahr zur Wehr gesetzt.   

Wie selbstverständlich nach Hause kommen, das ist es, worüber Jesus im heutigen Lehrtext spricht. Und dieses Zuhause ist etwas Heilvolleres als unsere Wohnungen oder Häuser, in denen wir neuerdings regelrecht Schutz suchen müssen. Jetzt am Ende der Passionszeit erleben wir mit, dass die Selbstverständlichkeit, mit der Jesus uns seinen Himmel öffnet und offenhält, hart erkämpft ist. Wer Jesus vertraut, der weiß, dass er seinen Weg für uns auf sich genommen hat. Eine einzige, große, vertrauensbildende Maßnahme. Er bleibt der Gebende, obwohl er Schreckliches aushalten muss. Er geht ins Dunkel, damit wir zum Licht der Welt beitragen können.   

Die Losung für heute lässt uns aus der Perspektive Gottes auf die Lage gucken. Der Prophet Jeremia hört Gott eine rhetorische Frage stellen. Es ist doch klar, dass man wieder aufstehen will, wenn man hinfällt und dass man, wenn man sich verirrt, schnell auf den richtigen Weg zurückfinden will. Ja, natürlich. Es ist die Frage des liebenden Gottes – warum vertrauen nicht alle mir? Warum verirren Menschen sich manchmal so unverständlich und nehmen unglaublichen Schaden sehenden Auges in Kauf? Es ist die alte Frage nach Schuld und Ignoranz Gott gegenüber.   

Jeremia ist übrigens der Prophet, in dessen Worten in diesem Zusammenhang Seife (Jer. 2,22) vorkommt. Seife nützt vielleicht gegen organischen Schmutz und aggressive Viren. Aber man kann sich nicht vor Gott selbst reinwaschen und rechtfertigen. Aber  – mit Jesus gesprochen – man kann seine weit offenen Türen einrennen. Man kann sich berappeln, aufstehen und in die richtige Richtung aufbrechen. 

Ich hoffe, wir erleben so etwas im Moment auch. Ich hoffe und vertraue darauf, dass diese Krisenzeit uns dazu bringt, vieles zu überdenken und bessere Lösungen umzusetzen.
Ihre Wiebke Köhler

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