Gedankensplitter zum 1. April

Wed, 01 Apr 2020 06:36:35 +0000 von Daniel Konnerth

Ich will mich freuen über mein Volk. Man soll in ihm nicht mehr hören die Stimme des Weinens noch die Stimme des Klagens. 
Jesaja 65,19   

Jesus sprach zu den Jüngern: Ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen. 
Johannes 16,22   

Heute habe ich bei schönstem Sonnenschein im Pfarrgarten von Stiftplatz 9 Blumen gepflückt. Bevor der kleine Bagger des Stadtarchäologen darüber rollte, habe ich die zarten Blütenbündel der Wiesenschlüsselblume gepflückt.  Mir ging der erste Satz der Losung nicht aus dem Kopf. Ich will mich freuen über mein Volk. Ich wollte mich auch freuen. Und nun habe ich eine kleine Vase voller kleiner „Himmelsschlüsselchen“, wie man auch sagen kann.
Quelle: Köhler
Wenn Gott sich über uns freuen will, dann schafft er auch die Voraussetzungen. So lese ich das 65. Kapitel des Jesajabuches, in dem unser Vers zu finden ist. Gott verspricht dort, Anlässe und Gründe für Freude zu stiften. Er verspricht Heilung und Segen. Und er will sich an seinen Menschen freuen, an ihrer Freude, an ihrem Wohl und Heil. Wer in diesem Kapitel liest, was der Prophet im Namen Gottes beschreibt, dem geht das Herz auf. Es sind die großen biblischen Hoffnungsbilder, voller Trost und Liebe.   

Und ich ertappe mich dabei, wie ich mir die ersten Gottesdienste in unseren Kirchen ausmale, wenn wir uns wieder treffen dürfen. Wenn die Türen offen sind und das gemeinsame Abendgebet den Feierabend einläutet. Wenn man wieder Kerzen am Friedensleuchter und am Kerzenbaum der Marktkirche anzündet. Wenn die Chöre wieder proben und der Bastelkreis im Hochsommer die Weihnachtskollektion erarbeitet. Wenn die Künstlerinnen von Leib & Seele leckeres Fingerfood unter das Kirchenvolk bringen. Wenn wieder Blumen auf den Altären blühen. Wenn der Kirchenvorstand am Ende einer langen Sitzung das Vaterunser spricht.   

Jesus sagt seinen Jüngern in der Zeit vor seinem Tod: Ihr seid jetzt traurig... Es gibt eben Gründe für Trauer. Es gibt auch für uns aktuell Gründe sorgenvoll und traurig zu sein. Und dann spricht Jesus von der erhofften Freude: ich werde euch wiedersehen und euer Herz wird voll Freude sein. Das ist die Perspektive, die nur er eröffnen kann. Die Oster-Perspektive, die Voraussetzung für echte Freude auf beiden Seiten, Gott und Mensch: der offene Himmel.   

Als ich mich heute morgen freuen wollte, habe ich gedacht, sehr passend, dass es hier so viele Himmelsschlüsselchen gibt. 

Ihre Wiebke Köhler

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