Gedankensplitter zum 28. März

Sat, 28 Mar 2020 08:09:01 +0000 von Daniel Konnerth

Der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen.
Psalm 147,11   

Jesus spricht: Wer Gottes Willen tut, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.
Markus 3,35   

Nur zu zweit, mit dem Lebenspartner oder mit „Personen, die zum eigenen Hausstand gehören“, darf man spazieren gehen. So sagen es die Bestimmungen des Landes Niedersachsen. Dabei ist Spazierengehen im Alleingang viel langweiliger als gemeinsam. Aber bei dem guten Wetter im Moment macht es auch allein Spaß und Sinn. 

Der nicht ganz unproblematische Philosoph Martin Heidegger hat seine späten Aufsätze in einem Sammelband mit dem schön vielschichtigen Namen „Holzwege“ zusammengestellt. Er scheint sie ganz in die eigene Philosophie versunken gegangen zu sein.   

Ganz anders Jesus: In Israel gibt es einen sogenannten Jesus-Trail. Das ist ein Wanderweg, der Wanderer die Wege Jesu unter die Füße nehmen lässt. Zum Beispiel von Nazareth nach Kapernaum, das sind etwa 65 Kilometer. Und natürlich hinauf nach Jerusalem. 

Irgendwie stelle ich mir vor, dass Jesus beim Gehen mit seinen Jüngern und Jüngerinnen viele der Gedanken und Geschichten entwickelt hat, die in den Evangelien dann zusammengestellt worden sind. 

Das Jesus-Wort im heutigen Lehrtext ist auch so ein Ding mitten aus dem Alltag eines unbequemen älteren Bruders: Jesus, der in Nazareth „zum eigenen Hausstand“ gehörte, jetzt aber ganz neue Wege geht und die Familie schwer verunsichert. Denn sie kommen zu ihm und wollen ihn holen, damit er sich nicht um Kopf und Kragen predigt. 

Jesus hält davon ziemlich wenig und definiert bei dieser Gelegenheit die Familien-Zugehörigkeiten neu. Seitdem gehört dazu, wer von seiner Art, die Welt und Gott zu sehen, ergriffen wird. 

Zum Glück haben sich seine Geschwister später wohl auch in diese neue Familie eingefügt.   

Das Jesus-Wort ist viel farbiger als unsere Losung für heute aus Psalm 141. Interessanter wird die Losung, wenn man den Vers davor mit ins Auge fasst. Dort heißt es nämlich: Den Herrn beeindruckt nicht die Stärke des Pferdes, er freut sich auch nicht über die Muskeln des Kämpfers. Machtdemonstrationen sind ihm gegenüber sinnlos. Auch Jesus reagiert nicht auf die Versuche seiner Familie ihn zu disziplinieren. Er beharrt auf seiner Beziehung zu Gott. Und dazu ermutigt uns auch der Psalm: 

Der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen.     
Ihre Wiebke Köhler

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