
38. Gedankensplitter zu Losung und Lehrtext am 25. April
Der HERR wird sich wieder über dich freuen, dir zugut, wie er sich über deine Väter gefreut hat.
5. Mose 30,9
5. Mose 30,9
Jesus spricht: Wenn ihr meine Gebote haltet, bleibt ihr in meiner Liebe, so wie ich meines Vaters Gebote gehalten habe und bleibe in seiner Liebe. Das habe ich euch gesagt, auf dass meine Freude in euch sei und eure Freude vollkommen werde.
Johannes 15,10-11
Johannes 15,10-11
Es gibt ein Spiel auf Twitter, es heißt „Evangelium nach twitter. Nimm die erste Hälfte deines Konfi/taufspruches und lass dein Handy den Vers vollenden...“
Dabei kann man erstaunliche Ergebnisse erzielen:
„Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und die deutsche Post.“ Nach Ps 119
„Mit meinem Gott kann ich mir auch noch ein paar schöne Tage machen.“ Nach Ps 18
„Und wenn ich prophetisch reden könnte und was du willst, dann kannst du bitte nachher noch mal was sagen.“ Nach 1. Kor 13
„Mache dich auf und werde licht und dann schauen wir ob wir uns bald wiedersehen.“ Nach Jes 60
„In der Welt habt ihr Angst, aber das ist ja auch nicht so schlimm.“ Nach Joh 16
Darüber habe ich mich sehr gefreut, denn ich musste ziemlich lachen. Und Freude ist ja auch Thema in unseren beiden Versen heute. Jesus gibt seine Freude den Jüngerinnen und Jüngern weiter. Die Freude ist eine Reaktion auf die Liebe, die sowohl ihn, als auch alle einschließt, die mit ihm übereinstimmen. Auch in der Losung geht es um Gottes Freude an den Menschen, die sich ihm zuwenden.
Dass Jesus, wie jeder Mensch, zu Freude und Humor in der Lage war, ist nicht verwunderlich. Obwohl es auch theologische Traditionen gab, die ihm diese menschliche Eigenschaft nicht als erstes zuschreiben wollten. Freude und Humor schaffen Momente der Leichtigkeit und der Selbstüberlistung. Man muss spontan lachen, auch wenn sonst gerade kein Anlass besteht. Und das ist dann ein Grund zur Freude. Es gibt auch diese stille Lebensfreude, wenn gerade alles im Lot ist, goldene Momente der Harmonie, vielleicht über einem Cappuccino. Und dann haben wir auch eine pompöse, staatstragende Variante: Einen „Götterfunken“ nennt Friedrich Schiller die Freude, eine „Tochter aus Elysium“, aus den Feldern der Seligen in der griechischen Mythologie.
Gott selbst freut sich an Menschen und das bedeutet im Effekt, dass dann unser Verhältnis zu ihm gut ist. Diese Verhältnisbestimmung zwischen Gott und seinen Menschen prägt alle biblischen Texte, besonders die der hebräischen Bibel. Wir Menschen müssen offenbar immer wieder darauf aufmerksam werden, dass Gott oft keine Freude an uns haben kann. Denn es gibt Kriterien für Gottes Freude, und die sind, wie Jesus sagt, in seinen Geboten zu finden. Es sind Gebote, deren Einhaltung Liebe und Freude freisetzt. Davon wünsche ich uns für heute viel.
Ihre Wiebke Köhler
