Gedankensplitter zum 4. April

Sat, 04 Apr 2020 06:44:52 +0000 von Daniel Konnerth

Gedankensplitter zu Losung und Lehrtext am 4. April

Warum sollen die Heiden sagen: Wo ist denn ihr Gott? Unser Gott ist im Himmel; er kann schaffen, was er will.
Psalm 115,2.3   

Gottes unsichtbares Wesen - das ist seine ewige Kraft und Gottheit - wird seit der Schöpfung der Welt, wenn man es wahrnimmt, ersehen an seinen Werken.
Römer 1,20   

Ach ja, die Gottesfrage – wer sie stellt hat schon verloren... Sie ist eine logische Falle. Könnte man Gott beweisen, ihn einem Beweisverfahren unterwerfen, wäre er kein Gott, bzw. was für ein Gott wäre er dann? Und die gegenteilige Fragerichtung funktioniert genauso: Wenn man fragt, wie kann Gott das zulassen, hat man schon Kriterien für einen Gott und seine Taten aufgestellt. Auch das widerspricht der Souveränität, der Freiheit Gottes. Auch, wer seinen eigenen Glauben ständig auf die Probe stellt, hat dieses Problem. Denn zu entscheiden, ob der Glaube Gott genügt oder nicht, liegt nicht in der Hand der Glaubenden, sondern muss Gott überlassen bleiben.   

Die Losung von heute feiert Gottes Freiheit und seine Kreativität, seine Macht sich als Gott zu erweisen. Kommt das bei uns im Alltag an? Im Moment wächst die Unsicherheit. Wir gucken nach vorne und dort herrscht keine klare Sicht. Genau das ist eine Lage, in der Menschen sich mit der Gottesfrage beschäftigen. Warum ist alles so gekommen? Warum sind wir nicht handlungsfähig, was haben wir falsch gemacht, dass es so kommen konnte? Warum greift Gott nicht rettend ein? Gibt es ihn?   

Ich verstehe die biblischen Texte so, dass genau diese Bewegungen im Denken und im Sprechen, im Hoffen und auch im Bezweifeln und Verzweifeln das sind, was den Glauben kennzeichnet. Wer glaubt, ist in dieser Weise in ein Gespräch vertieft. Wer glaubt, steht in einer so geprägten Beziehung zu „Gottes unsichtbarem Wesen“, wie Paulus es beschreibt; und diese Beziehung schlägt sich in Gefühlen, Gedanken und Handlungen nieder. Und wer glaubt, erlebt Momente, in denen er die Welt als von Gott beseelt erlebt oder es gibt Phasen, in denen sich alles in Unsicherheit auflöst.   


Lassen wir also unser Gespräch mit Gott nicht abreißen. Er ist da. Oder wie der Psalm sagt: Er ist im Himmel. Er wird sein Gespräch mit uns niemals abreißen lassen. Gerade jetzt nicht.   

Ihre Wiebke Köhler 

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