
Gedankensplitter
Losung und Lehrtext am 21. März
Losung und Lehrtext am 21. März
Der Herr spricht: Ich will Frieden geben in eurem Lande, dass ihr schlaft und euch niemand aufschrecke.
3. Mose 26,6
Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren.
Philipper 4,7
Ich empfinde heute mehr Angst als gestern. Die Zahlen der Erkrankten steigen exponentiell und obwohl sich die Ausbreitung durch die Einschränkungen in unserem Leben verlangsamt hat, gehen auch wir auf eine Situation zu wie sie jetzt schon in Italien herrscht. Alle 2,9 Tage verdoppelt sich statistisch gesehen die Anzahl der Erkrankten und damit das Maß unserer Befürchtungen.
Friede ist also ein kostbares Gut im Moment, denn nur wer verdrängen kann, was vorgeht, kann sich eine Art Gedankenfrieden erschwindeln. Doch in der Losung von heute hören wir ein Versprechen Gottes: Schlaf ohne Sorgen, denn es herrscht göttlicher Friede.
Es dauert immer etwas, bis eine tiefgreifende Veränderung, ein Trauma, sich in unseren Träumen niederschlägt. Unsere Kapazitäten etwas Neues, überwältigend Fremdes zu verstehen, sind begrenzt. Wir sind Gewohnheitstiere. Und wir sind Sorgentiere. Unsere Einsichtsfähigkeit reagiert immer noch am besten auf Negatives. Wenn uns etwas droht, handeln wir spontan aus Angst und ändern schließlich auch unser Verhalten.
Deshalb sind die beiden Verse von heute fast zu viel des Guten. Von Frieden kann ja keine Rede sein. Uns quälen die Statistiken, uns erschrecken die Bilder und Berichte aus Italien. Der Blick in die Zukunft ist gleichzeitig vage unheimlich und konkret bedrohlich.
Was kann man tun? Die Losung stammt aus einem langen Abschnitt des 3. Mose-Buches, den man das Heiligkeitsgesetz nennt. Gottes Heiligkeit wirkt sich auf die Heiligkeit seines Volkes Israel aus und durchdringt mit ihrem Segen alle, die Gottes Gebote halten. Hier kommt Heiligkeit und Segen dadurch zu Stande, dass Gottes Gebote in den Menschen wirken.
Und so ist es auch jetzt. Wir sollten einfach tun, was nötig ist. Was sich nahelegt. Was solidarisch mit unser aller Situation ist. Mehr geht nicht. Und Gott wird Frieden stiften, der größer ist als wir vernünftigerweise erhoffen können.
Wir sind durch diese beiden Verse vielleicht privilegiert, die Situation heute schon von ihrem Ende her betrachten zu dürfen. Denn Gottes Friede, der unsere Einsichten und Perspektiven immer bei weitem übersteigt, wird uns schließlich ganz und gar in Christus Jesus auffangen.
Das wünsche ich uns allen.
Ihre Wiebke Köhler
