
Ein Kirchendach neu zu decken ist keine einfache Aufgabe. Aus diesem Grund kamen heute einige Personen zusammen, um den Stand der Dinge zu beurteilen. Vikar Johannes Döhling begab sich dazu auf das 18m hohe Dachgerüst, um für die Gemeinde zu berichten.
Für weitere Informationen bitte ausklappen…
Seit Ende Mai erhält das Süddach der Münsterkirche unter Hilfe eines eindrucksvollen Baugerüsts eine neue Dachbedeckung. Diese Arbeiten am Dach sollen bis Anfang August abgeschlossen sein. Die weitere Dachabdeckung folgt später. Das neu gedeckte Dach verfügt über eine Fläche von genau 506qm und einer Höhe von 18m an der Dachrinne und 31m am Dachfirst. Bei einem Dachwinkel von 62° ist die Arbeit mit vielen Sicherheitsmaßnahmen verbunden, die den Anwesenden vorgeführt wurden.
Die extra für unser Dach hergestellten Dachplatten kommen aus Österreich und richten sich nach dem historischen Vorbild einer Solling-Dachplatte. Die 3cm dicken Platten mit einem Gewicht von 8-16kg. Allein für das Süddach wurden 4500 Stück hergestellt. Die Statik einer so alten Kirche hält dieses Gewicht problemlos aus. Die neue Dachbedeckung soll mindestens die nächsten zwei- bis dreihundert Jahre halten und bietet damit einen Beitrag zum Naturschutz und dem sorgsamen Umgang mit Baumaterialien.
Die neuen Dachplatten erhalten den Standard einer „nordseeinselexponierten Lage“ und können auch Orkanböhen und Hagel von bis zu 5cm Durchmesser standhalten. Möglich macht das eine besondere Klammertechnik, die die Platten mit Windzugbügeln und Windzughaken vor dem Auffächern schützt. Die Sommermonate sind zum Decken die beste Jahreszeit, da hier mit wenig Regen und Wind zu rechnen ist. Und auch heute zum Besuch war es zum Glück windstill.
Besuch gibt es dort jedoch regelmäßig durch umherfliegende Fledermäuse, die in den warmen Monaten gerne Unterkunft in kühlen Kirchgebäuden suchen. Der Austausch mit dem Naturschutz ist dabei natürlich gegeben, um miteinander friedlich in hoher Höhe zu leben.