
Liebe Grüße zum Osterfest
Liebe Gemeindeglieder!
In diesen besonderen Zeiten können wir die Osterbotschaft nicht in gemeinsamen Gottesdiensten weitergeben. Also tun wir es in diesem Jahr anders: Musikalisch und auf Steine gemalt.
Wir beteiligen uns am sogenannten "Flashmob" der Landeskirche.
Ob singend oder mit einem Instrument: Sänger*Innen, Bläser*Innen, wer immer ein Instrument oder seine Stimme zur Verfügung hat, spielt oder singt „Christ ist erstanden“ (Evangelisches Gesangbuch, Nr. 99). Der Startschuss kommt direkt aus dem Fernsehgottesdienst. Dieser beginnt am Ostersonntag um 9:30 Uhr und wird im ZDF ausgestrahlt. Gegen 10:15 Uhr wird in diesem Gottesdienst der Startschuss für den Flashmob gegeben. Zuhause am Fenster, auf dem Balkon, im Garten, im Wald, oder in einer Kirche, auf dem Hof, auf der Straße, wo auch immer wir gerade sind.
Auf dass die Osterbotschaft an vielen verschiedenen Orten durch viele verschiedene Menschen – doch gefühlt wie ein Chor – viele Menschen erreicht. So schallt ein akustisches Oster-Band durch die Lande: „Christ ist erstanden“!
Wir bringen die Osterbotschaft ins Rollen mit Ostersteinen.
Alle können dabei mitmachen, von den Kinderkirchenkindern bis zur älteren Generation.
Die Idee stammt aus Bad Segeberg, jetzt malen schon Jung und Alt in ganz Deutschland Steine mit österlichen Hoffnungsmotiven oder beschriften sie mit einem Ostersegen.
Sie brauchen nichts weiter als ein paar schöne Steine, Pinsel oder Stifte und wasserfeste Farbe. Acrylfarbe oder Lackstifte sind besonders gut geeignet. Oder sie nehmen andere Farben und überziehen sie mit transparentem Lack. Zum Osterfest – am besten am frühen Ostermorgen – legen Sie die bunten Steine an einem Ort aus, an dem andere sie finden, mitnehmen oder weiterverteilen können: Vor der Haustür der Nachbarn, vor einem Seniorenheim, vor die Kirchentür, im Park.
Sie brauchen nichts weiter als ein paar schöne Steine, Pinsel oder Stifte und wasserfeste Farbe. Acrylfarbe oder Lackstifte sind besonders gut geeignet. Oder sie nehmen andere Farben und überziehen sie mit transparentem Lack. Zum Osterfest – am besten am frühen Ostermorgen – legen Sie die bunten Steine an einem Ort aus, an dem andere sie finden, mitnehmen oder weiterverteilen können: Vor der Haustür der Nachbarn, vor einem Seniorenheim, vor die Kirchentür, im Park.
Das wäre doch schön: Unsere Stadt und die angrenzenden Dörfer voller bunter Ostersteine!
Warum Steine? Der Stein ist in der Ostergeschichte ein wichtiges Symbol. Jesu Jünger mussten seine Kreuzigung mit ansehen. Das lastete steinschwer auf ihren Herzen. Sein Leichnam wurde in eine Grabhöhle gelegt, verschlossen von einem großen, schweren Stein. Am Ostermorgen geschieht das Wunder: Der Stein ist weggerollt. Jesus ist auferstanden. So wird der Sorgenstein zum Hoffnungsstein: Jesus lebt. Und mit ihm die Hoffnung. Seine Liebe ist stärker als alle Todesmächte. Nun stehen die Jünger selbst auf zu neuem Leben und verbreiten die frohe Botschaft.
Machen Sie mit. Damit Ostersteine als Hoffnungszeichen durch die Welt wandern und Osterfreude verschenken. Auf Facebook können Sie auch eine Gruppe zum Austauschen und mit Maltipps finden: #stärkeralsdertod. Schreiben Sie bitte auf die Rückseite Ihres bemalten Steins: „Ostersteine #stärkeralsdertod – suchen, finden, weitergeben“.
Es grüßen ganz herzlich und wünschen gesegnete Ostertage
Mingo Albrecht, Pastorin
Andreas Bartholl, Vikar
Thomas Borchert, Kirchenvorstandsvorsitzender
Martin Giering, Pastor
Ulrike Hastedt, Kantorin
Susanne Hornung, Seelsorgerin am Bürgerspital
Petra Hänicke, Pfarrsekretärin
Dr. Wiebke Köhler, Pastorin
Daniel Konnerth, Pastor
Tanja Poppinga, Pfarrsekretärin
Anne Schrader, Pastorin
Hier finden Sie von uns ein paar Ostergedanken:
Ostern beginnt in der Frühe
Vorweg muss ich sagen, dass ich nicht mit der Tradition eines Osterfrühgottesdienstes groß geworden bin. Als ich nach Einbeck kam, wurde er schon Jahrzehnte mit meinem Vorgänger Dr. Grimm als hoch-liturgischer Gottesdienst gefeiert.
Ich feiere diesen Gottesdienst gerne: Das Fest der Auferstehung am Ostermorgen ist für mich mit der aufgehenden Sonne, der Feier im Hohen Chor der Münsterkirche, den Bläserklängen im Gottesdienst und vom Turm und einem gemeinsamen Frühstück verbunden.
Ulrike Hastedt, Kantorin
Ich lebe und ihr sollt auch leben
Es ist Mitternacht, die Osterkerze hält Einzug in die dunkle Kirche, mit Schwung fegen wir die Dornenkrone vom Altar. Es wird weiß gedeckt, der prächtige Blumenschmuck wird aufgestellt und alle Kerzen werden angezündet.
Ja, es ist wahr, das Leben ist Sieger! Im Licht der Auferstehung feiern wir Tauferinnerung. Ich spüre das Wasserkreuz auf der Stirn und höre die Worte: „Du bist getauft, das genügt.“ Ich gehöre zu ihm. Auch für mich ist er gestorben und auferstanden. Das Wasser auf der Stirn trocknet, aber die Verbundenheit und die Worte, die er uns zugesagt hat, bleiben: „Ich lebe und ihr sollt auch leben“. Diese Gewissheit tröstet mich und lässt mich dem Tod ins Gesicht lachen. Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden, auch für mich. Halleluja!
Susanne Hornung, Seelsorgerin am Bürgerspital
Das leuchtende Gelb von Osterglocken
Wenn ich an Ostern denke, fällt mir sofort ein Foto ein, das ich vor langer Zeit gesehen habe: Es ist ein Schwarz-Weiß-Foto und zeigt die Hutablage einer Garderobe. Und dort liegt eine Dornenkrone. Das Foto war in einer Zeitungsreportage über die Oberammergauer Passionsspiele abgebildet. Für mich sagt dieses Bild: Ostern ist die Zeit nach der Dornenkrone. Es wird nichts aufgehübscht, aber neues Leben hat sich endgültig durchgesetzt. So, wie Jesus es uns als Segen mit auf den Weg gegeben hat: „Ich lebe und ihr sollt auch leben!“ Das schließt alles ein, den realen, manchmal nicht lebenswerten Alltag genauso wie die strahlende Hoffnung auf das Gute, jetzt, immer und für alle. Und wenn ich dann die Augen schließe, dann sehe ich das leuchtende Gelb von Osterglocken unter dem Frühlingshimmel.
Dr. Wiebke Köhler, Pastorin
Das (Oster-)Lachen nicht verlieren
In ungewöhnlichen Zeiten feiern wir in diesem Jahr Ostern. Wir leben von heute auf morgen, haben keinen Plan, sind in Sorge. Da finde ich es sehr wichtig, dass wir das Lachen nicht verlieren – so wie neulich: Eine alte Frau steht in der Abstand-Halten-Kassenschlange vor uns. Sie dreht sich um und sagt: „Jetzt bin ich schon so alt geworden – und trage dieses alberne Ding.“ Sie meint ihren Mundschutz. „Und wisst Ihr was? Ich will noch älter werden. Mit euch zusammen.“ Ein Lachen geht durch die Kassenschlange. Ein Lachen, das ansteckt und verbindet.
Seit dem 14. Jahrhundert gibt es das Osterlachen, diesen christlichen Brauch, die Gottesdienstbesucher an Ostern zum Lachen zu bringen. Auch in schweren Zeiten hatte das Osterlachen einen festen Platz in der Osterliturgie. Die Gemeinde schmunzelte und antwortete singend „Wir wollen alle fröhlich sein in dieser österlichen Zeit“. In der Münsterkirche erzähle ich deshalb gerne am Ostermorgen einen Osterwitz. In diesem Jahr schreibe ich ihn halt, damit wir das Lachen nicht verlieren: Fritzchen hat direkt alle Ostereier alleine aufgegessen. Die Mutter schimpft: „Hast du denn gar nicht an dein Schwesterchen gedacht?“ Sagt Fritzchen: „Doch, doch, deshalb habe ich mich ja so beeilt.“
Daniel Konnerth, Pastor
Lachen ist heilsam
Lachen in der Kirche, im Gottesdienst? Ja bitte, unbedingt! Denn für mich gehört das Lachen zum Osterfest dazu. Das Osterlachen (lat. „risus paschalis“) hat in den christlichen Kirchen eine lange Tradition. Wurden in früheren Jahrhunderten zu Ostern auch mal derb-humorige Erzählungen von den Kanzeln vorgetragen, so hat sich bis in die heutige Zeit in einigen Gegenden der Brauch erhalten in den Ostergottesdiensten eine humorige Anekdote oder einen Witz zu erzählen. Weil uns das Lachen guttut. Weil Lachen die Osterfreude zum Ausdruck bringt. Und weil wir damit symbolisch den Tod auslachen. Denn darum geht es für mich beim Osterfest: Die Botschaft, dass Christus den Tod besiegt hat und uns damit neue Hoffnung schenkt. Gerade in der aktuellen Situation finde ich das Lachen darum sehr heilsam.
Andreas Bartholl, Vikar
Osterspaziergang
Es lohnt sich, am Ostermorgen früh aufzustehen und in den Sonnenaufgang hineinzuwandern. Eine biblische Erfahrung: Über dem leeren Grab geht die Sonne auf, als die Frauen am Ostermorgen hinzukommen.
Aber auch noch später am Tag lohnt so ein Weg. In diesem Jahr am besten für sich allein und im Schweigen.
Stellen Sie sich vor, Jesus begleitet Sie, wie er die Jünger nach Emmaus begleitet hat. Er hört Ihnen geduldig zu. Und Ihre Gedanken klären sich. Vielleicht kommen Sie mit Jesus ins Gespräch: Ein „Geh-bet“.
Ein Vers kann der Konzentration helfen. Zum Beispiel: „Mache dich auf und werde licht – denn dein Licht kommt.“
Übrigens: Es gibt unterwegs viele kleine Zeichen des Frühlings zu entdecken. Auch die Natur ist in Osterstimmung.
Aber auch noch später am Tag lohnt so ein Weg. In diesem Jahr am besten für sich allein und im Schweigen.
Stellen Sie sich vor, Jesus begleitet Sie, wie er die Jünger nach Emmaus begleitet hat. Er hört Ihnen geduldig zu. Und Ihre Gedanken klären sich. Vielleicht kommen Sie mit Jesus ins Gespräch: Ein „Geh-bet“.
Ein Vers kann der Konzentration helfen. Zum Beispiel: „Mache dich auf und werde licht – denn dein Licht kommt.“
Übrigens: Es gibt unterwegs viele kleine Zeichen des Frühlings zu entdecken. Auch die Natur ist in Osterstimmung.
Martin Giering, Pastor
Ostern – Ein Zukunftswort
Ostern ist für mich ein Zukunftswort: Es bleibt nicht Nacht, es kommt der Tag. Es bleibt nicht Tod, es kommt das Leben. Die Auferstehung Jesu radiert Leid nicht aus, aber weist darüber hinaus. Die Gewalt, die Jesus erfährt, vernichtet seine Liebe nicht. Ostern hilft mir, über die Schrecken dieser Tage hinauszublicken; von Gott Neues zu erwarten.
Darum erbitte ich Genesung für die Kranken. Einen Engel für die, die dem Tod entgegensehen. Schutz vor Ansteckung für die, die andere pflegen. Ein Zuhause für die, die jetzt heimatlos sind. Marie Luise Kaschnitz spricht von Auferstehung als „Vorweggenommen sein in ein Haus aus Licht“. Denn Liebe lässt es im Alltag hell und licht werden. Viele stehen gerade auf und helfen denen, die in Not geraten sind – für mich ein österlicher Aufstand für das Leben.
Mingo Albrecht, Pastorin
Die Eierschlacht – Ein griechischer Osterbrauch
Für mich gehört zu Ostern ein griechischer Brauch. An Gründonnerstag färbt man Eier rot. Am Ostermorgen nimmt jeder eines. Wer beginnt, sagt „Christos anesti (Christus ist auferstanden)“ – man antwortet „Alitos anesti (er ist wahrhaftig auferstanden)“. Dann einigt man sich, ob mit dem Kopf oder dem „Popos“ angestoßen wird, und haut die beiden Eier aneinander. So geht es reihum, bis nur eine Person ein heiles Ei hat. Ihr gebühren Siegesruhm und ein Jahr voller Glück.
Die rote Farbe soll Christi Blut symbolisieren, die aufgebrochene Schale das offene Grab Christi. Das Ei an sich steht für Leben.
Vielleicht muss manchmal etwas kaputt gehen, damit etwas anderes heil wird. Christus ist für unser Heil am Kreuz gestorben. Doch das war nicht das Ende. Am dritten Tage ist er auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden.
Anne Schrader, Pastorin