
Die Not hat ein Ende
Eine kleine Andacht von Pastor Daniel Konnerth
An der Orgel in der Münsterkirche St. Alexandri: Kantorin Ulrike Hastedt
Es ist April. Ganz Hamburg ist plakatiert. Schwarz auf orange kann man es überall lesen: „Die Not hat ein Ende.“ Und ein paar Tage später eröffnet auf St. Pauli ein neuer Musikclub. Es ist der weltberühmte Star-Club – und die Band, die so selbstbewusst plakatiert hat, ist eine ziemlich unbekannte Combo aus Liverpool: Die Beatles. Etwa 1000 Menschen kommen, obwohl in den Star-Club eigentlich nur 500 Leute passen. „Tausend feierten besonderes Osterfest“ titelt eine Zeitung.
Ich weiß zwar nicht, welches Osterlied die Beatles gespielt haben, aber wenn man Bilder von den Hamburger Konzerten im Star-Club sieht, könnte man meinen, einen großen Osterjubel zu sehen. Nicht nur bei der Band, vor allem auch beim Publikum. Das ist 58 Jahre her. Und bis heute begeistern Beatles-Lieder die ganze Welt, seit dem großen Erfolg des Films „Yesterday“, der letztes Jahr in die Kinos kam, sogar meine Kinder.
„Die Not hat ein Ende“, das plakatieren Christen nicht schwarz auf orange, aber sie singen seit Jahrhunderten davon, dass die Not ein Ende hat, dass Gott mit Ostern von der Zukunft des Lebens spricht. Martin Luther kannte noch keine Beatles-Hits, aber in der Hitparade seiner Zeit kannte er sich bestens aus. Er schreibt: „Aller Lieder singet man sich mit der Zeit müde, aber das Christus ist erstanden, muss man alle Jahr wieder singen.“
Luthers All-Time-Favourite ist auch dieses Jahr am Ostersonntag erklungen. Nicht in den Kirchen und Kapellen, aber von den Balkonen, an den Fenstern, über den Dächern unserer Stadt:
Christ ist erstanden von der Marter alle;
des solln wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein. Kyrieleis.
Wär er nicht erstanden, so wär die Welt vergangen;
seit dass er erstanden ist, so lobn wir den Vater Jesu Christ’. Kyrieleis.
Halleluja, Halleluja, Halleluja! Des solln wir alle froh sein,
Christ will unser Trost sein. Kyrieleis.
Die Not hat ein Ende. Ich habe gerne mitgesungen.
